Verbeugung vor Fidel Castro

Zahlreiche Staats- und Regierungschefs sind am Dienstag in Havanna eingetroffen, um an den Trauerfeierlichkeiten für den am Freitag verstorbenen Comandante en Jefe der Kubanischen Revolution, Fidel Castro, teilzunehmen. Zu den Gästen zählten enge Verbündete der sozialistischen Insel, so die Präsidenten Nicolás Maduro aus Venezuela, Daniel Ortega aus Nicaragua, Evo Morales aus Bolivien und Rafael Correa aus Ecuador, sowie hochrangige Delegationen aus Russland, China und Vietnam. Aber auch Mexikos Staatschef Enrique Peña Nieto, Südafrikas Präsident Jacob Zuma und andere Führungspersönlichkeiten vor allem aus Mittel- und Südamerika sowie Afrika fanden sich in Havanna ein. Europa wurde unter anderem durch den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras und Spaniens Exkönig Juan Carlos vertreten. Die Bundesrepublik schickte Altkanzler Gerhard Schröder.

Am Dienstag abend (Ortszeit) sollte auf der Plaza de la Revolución eine große Kundgebung zu Ehren Fidel Castros stattfinden. Wie die Tageszeitung Granma berichtete, waren dabei Ansprachen verschiedener Staats- und Regierungschefs vorgesehen. Auf dem Platz warteten auch am Dienstag Tausende Menschen auf die Gelegenheit, Fidel im José-Marti-Memorial die letzte Ehre zu erweisen. Allerdings befand sich dort nicht die Asche des Verstorbenen. In den drei Sälen der Gedenkstätte stand jeweils ein blumengeschmücktes Foto des Comandante, neben dem Ehrenwachen aufgezogen waren. Die Asche selbst befand sich im Ministerium der Revolutionären Streitkräfte, in dem auch Kubas Präsident Raúl Castro am Dienstag seinen Bruder und Amtsvorgänger ehrte. Von dort aus soll am heutigen Mittwoch die Überführung der Asche nach Santiago de Cuba beginnen.

Noch bis einschließlich Freitag besteht in Berlin die Möglichkeit, sich in den Räumen der kubanischen Botschaft in der Stavangerstr. 20 in das dort ausliegende Kondolenzbuch einzutragen. Geöffnet ist die diplomatische Vertretung dafür jeweils von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr.

Erschienen am 30. November 2016 in der Tageszeitung junge Welt