Meteorologe des Tages: Donald Trump

Der Meister der »alternativen Fakten« sieht sich als Opfer von Fake News! US-Präsident Donald Trump hat am Montag einen Bericht des Internetportals Axios zurückgewiesen, wonach er mit seinen Beratern über die Möglichkeit diskutiert haben soll, Wirbelstürme mit Atombomben zu bekämpfen. Die Internetseite hatte am Sonntag geschrieben, Trump habe bei Unterrichtungen über Hurrikans mehrfach vorgeschlagen, eine Atombombe in das Auge des Sturms abzuwerfen, um dessen Entwicklung zu verhindern. Das gehe aus einem Memorandum des Nationalen Sicherheitsrats hervor.

Axios hatte sich zuletzt mehrfach mit Berichten über vertrauliche Gespräche des US-Präsidenten hervorgetan und sich jeweils auf anonyme Gewährsleute berufen. Am 18. August hatte das Portal zum Beispiel geschrieben, dass Trump gegenüber seinen Beratern eine Seeblockade Venezuelas gefordert habe. Dieser Bericht ist bislang vom Weißen Haus nicht dementiert worden.

Ganz anders nun die Story über die Bombenträume des Auserwählten. Der Bericht sei »lächerlich«, meldete sich Trump am Montag selbstverständlich über Twitter zu Wort. »Das habe ich nie gesagt!«

Das Thema schwappt in den USA immer mal wieder in die öffentliche Debatte, wenn sich ein Hurrikan den Küsten nähert. Die Nationale Meeres- und Atmosphärenbehörde (NOAA) hat sich deshalb schon gezwungen gesehen, darauf hinzuweisen, dass ein Atombombenabwurf auf einen Wirbelsturm nicht nur wirkungslos wäre, sondern durch die Winde zu radioaktiver Verseuchung führen würde. »Es ist überflüssig zu sagen, dass das keine gute Idee ist«, so die NOAA.

Und nun? Greifen wir die Idee einfach mal konstruktiv auf. Warum nicht einfach direkt Donald Trump in einem Hurrikan abwerfen? Bringt nichts, davon würde sich ein Wirbelsturm auch nicht beeindrucken lassen.

Erschienen am 27. August 2019 in der Tageszeitung junge Welt