Zehntausende beim 17. Festival der Jugend und Studenten

Am Freitag begann im Tshwane Events Centre die Registrierung der aus aller Welt anreisenden Teilnehmer der 17. Weltfestspiele der Jugend und Studenten. Stolz vermeldete der Weltbund der Demokratischen Jugend (WBDJ), der wichtigste Veranstalter des Festivals, daß sich schon am ersten Tag 500 Menschen in die Teilnehmerlisten eingetragen haben. Insgesamt werden etwa 30.000 teilnehmen, bei den Großveranstaltungen zur offiziellen Eröffnung und zum Abschluß wird sogar mit 50.000 Menschen gerechnet.

Neben den Teilnehmern aus Südafrika wird Kuba mit der größten Vertretung in Pretoria präsent sein. 265 Delegierte wurden in einem 30-stündigen Flug mit einer Iljuschin der kubanischen Fluggesellschaft Cubana nach Südafrika gebracht. Unter ihnen befinden sich Jugendliche aus 27 Ländern der Welt, die derzeit auf der Insel studieren. Venezuela, das vor fünf Jahren das letzte Festival organisiert hatte, wird mit 200 Vertretern in Pretoria dabei sein. Die Westsahara, deren Kampf gegen die marokkanische Besatzung einer der Schwerpunkte des Festivals sein wird, hat rund 100 Vertreter angekündigt.

Weltfestspiele gibt es seit 1947, als nur zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 17.000 Jugendliche in dem noch von den deutschen Truppen zerstörten Prag zusammenkamen, um für Frieden und internationale Verständigung zu demonstrieren. Bis 1989 gab es insgesamt 13 Festivals, von denen die meisten in Hauptstädten der sozialistischen Länder durchgeführt wurden, aber auch Wien (1959) und Helsinki (1962) waren Veranstaltungsorte. Zweimal war Berlin, die Hauptstadt der DDR, Treffpunkt der Jugend der Welt: 1951 und 1973.

Nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Länder 1989/90 schien es zunächst so, als ob die Geschichte der Festivals beendet wäre. Doch auf Initiative des damaligen Präsidenten Fidel Castro nahm Kuba 1997 den Staffelstab auf und veranstaltete die 14. Weltfestspiele. Es folgten 2001 Algier, 2005 Venezuela und nun Südafrika.

Erschienen am 14. Dezember 2010 in der Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek