In der Bücherfestung

Am Sonntag endet auch die letzte Phase der 19. Internationalen Buchmesse in Kuba. Nach dem Fest der Literatur in der historischen Festung »La Cabaña« von Havanna und in zahlreichen Buchhandlungen der kubanischen Hauptstadt, bei dem zwischen dem 11. und 21. Februar rund 750000 Bücher verkauft wurden, war die Messe anschließend noch zwei Wochen lang durch die kubanischen Provinzen gezogen. In Matanzas zog Kubas Kulturminister Abel Prieto nun eine positive Bilanz der diesjährigen Veranstaltungen. Die Buchmesse habe sich erneut als »Großereignis der kubanischen Familie« erwiesen. Die hohe Zahl der verkauften Bücher sei wichtig, »auch wenn das Buch für uns keine Handelsware ist«, denn darin zeige sich, daß für die Kubaner Bücher ein täglicher Begleiter seien.

Auch die Macher der »alternativen deutschen Ausstellung« auf der Buchmesse, an der sich unter anderem die junge Welt, die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba und andere Soligruppen, mehrere Verlage und die Gewerkschaft ver.di beteiligt hatten, zeigten sich zufrieden. Bei mehreren Veranstaltungen in der »Cabaña« und an der Universität von Havanna stellten Autorinnen und Autoren aus Deutschland ihre neuen Werke vor. Auch die bei der Messe in einer Auflage von fast 20000 Exemplaren verteilte spanischsprachige jW-Sonderausgabe fand zahlreiche Leser. »Ich fand Ihre Zeitung sehr interessant und mit kritischen Artikeln über Ihre Realität, über die wir nicht viele Informationen haben. Auch für all die Unterstützung, die sie uns jederzeit erweisen, möchte ich Sie beglückwünschen und bitten, dies fortzusetzen«, bedankte sich Martha López aus Havanna in einer E-Mail an die Redaktion.

Erschienen am 6. März 2010 in der Tageszeitung junge Welt

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