Bereit zur Verteidigung der Revolution

Mehrere Hunderttausend Menschen demonstrierten am 23. Januar in der venezolanischen Hauptstadt Caracas und in zahlreichen anderen Städten des Landes ihre Verbundenheit mit der Bolivarianischen Revolution. Zu der Demonstration, an deren Spitze der venezolanische Präsident Hugo Chávez marschierte, hatten die Regierung und die sie unterstützenden Parteien, darunter die KommunistInnen der PCV, aufgerufen.

Zeitgleich hatten die Organisationen der rechten Konterrevolution zu einer eigenen Demonstration aufgerufen, mit der sie den Druck auf die venezolanische Regierung erhöhen wollten. Die Rechten, die mittlerweile auch offen von den USA unterstützt werden, hatten auf Rückenwind gehofft, nachdem die bolivarianische Regierung durch Überläufer in der Nationalversammlung ihre qualifizierte Mehrheit verloren hatte.

Wie die offizielle venezolanische Nachrichtenagentur Venpres und die kubanische Tageszeitung "Granma" übereinstimmend berichten, überstieg die Zahl der TeilnehmerInnen an der Chávez unterstützenden Demonstration die der konterrevolutionären Aktion bei weitem. Der venezolanische Verteidigungsminister José Vicente Rangel schätzte das Verhältnis auf den Straßen von Caracas auf 40 Chavistas auf einen Oppositionsanhänger.

Präsident Chávez richtete sich mittags an die Menge und erklärte: "Heute demonstrieren wir, dass das Volk bereit ist, die Revolution zu verteidigen" und bezeichnete den Erfolg des 23. Januar als eine Lektion in Bewusstsein, die das venezolanische Volk der Welt gegeben habe: "Während die Escuálidos (Abgemagerte = Konterrevolutionäre) über ihre Massenmedien und über ihr Geld lügen und immer mehr lügen, während sie immer mehr das revolutionäre Projekt und dessen bescheidenen Soldaten und Diener angreifen, demonstriert das bolivarianische Volk mit mehr Stärke und Mut, dass es fest entschlossen ist und den revolutionären Prozess unterstützt."

Unterdessen haben Abgeordnete der Chávez-Partei "Bewegung Fünfte Republik" (MVR) dem Parlament Belege für die Existenz eines Plans zur Destabilisierung der Regierung vorgelegt. Der Abgeordnete Pedro Cerreno sprach "Granma" zufolge von der Existenz eines vom Südkommando der US-Army verfassten Dokuments, demzufolge es Ziel der USA sei, "Chávez wegzukriegen". Wie Prensa Latina informiert, stehen hinter dieser Verschwörung auch der Ex-Präsident Carlos Andrés Pérez und exil-kubanische Kreise.

Erschienen in der Wochenzeitung "Unsere Zeit" vom 1. Februar 2002