Arbeiteroffensive für Sozialismus

Vor Zehntausenden Menschen hat Venezuelas Präsident Nicolás Maduro bei der Maikundgebung in Caracas zu einer Arbeiteroffensive für den Sozialismus und gegen die Oligarchie aufgerufen. Es gehe darum, dass die Arbeiterklasse sich darauf vorbereite, die Wirtschaft des südamerikanischen Landes zu führen, rief er auf der Plaza O\’Leary im Zentrum der Hauptstadt auf. Allerdings fehle es weiten Teilen der arbeitenden Menschen in Venezuela noch an dem dafür notwendigen Bewußtsein, so Maduro. Die Arbeiter dürften nicht nur auf ihre persönlichen Anliegen und die Probleme in ihrem direkten Umfeld achten, sondern müssten die Bedürfnisse der gesamten Arbeiterklasse und des gesamten Landes im Blick behalten.

Der Staatschef kündigte eine Erhöhung des geltenden Mindestlohns um 30 Prozent, eine entsprechende Anpassung aller Lohnstufen im öffentlichen Dienst sowie der Renten und Pensionen an. Es ist bereits die zweite Erhöhung in diesem Jahr, eine Reaktion auf die anhaltend hohe Inflation. Man werde jedoch die Verteidigung der Interessen der arbeitenden Bevölkerung immer verteidigen, so Maduro, ob der Erdölpreis nun »bei 40 Dollar oder bei null Dollar« liege. Venezuelas Staatshaushalt hängt nach wie vor entscheidend von den Einnahmen aus den Erdölexporten ab.
jW am Kiosk

Am Morgen hatte Maduro noch in Havanna an der Seite des kubanischen Präsidenten Raúl Castro der dortigen Großdemonstration auf der Plaza de la Revolución beigewohnt.

Erschienen am 1. Mai 2015 in der Onlineausgabe der Tageszeitung junge Welt