Anschlag in Caracas

In Venezuela verschärft die extreme Rechte offenbar den Terror gegen Unterstützer der sozialistischen Regierung. Nachdem am 1. Oktober ein Abgeordneter der regierenden Vereinten Sozialistischen Partei (PSUV) zusammen mit seiner Partnerin in seinem Haus ermordet wurde, verübten am Dienstag bislang unbekannte Täter einen Anschlag auf ein Zentrum der Kommunistischen Partei (PCV) in Caracas, in dem sich auch die Nationalleitung der Kommunistischen Jugend Venezuelas (JCV) befindet. Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich Medienberichten zufolge sieben Personen in dem Gebäude. Einige von ihnen wurden verletzt und mussten ärztlich behandelt werden.

 

Zum Zeitpunkt des Anschlags gegen 2.30 Uhr in der Nacht zum Dienstag befanden sich fünf junge Aktivisten der JCV sowie zwei ältere Mitglieder der PCV in dem Gebäude. Wie die Partei mitteilte, gelang es ihnen, das Feuer einzudämmen und ein Vordringen der Angreifer zu verhindern, bis Polizei und Feuerwehr am Tatort eintrafen. Ernesto Villegas, Regierungschef des Hauptstadtdistrikts Caracas und Vizepräsident der PSUV, übermittelte den Betroffenen die Solidarität von Staatschef Nicolás Maduro und kündigte eine umfassende Untersuchung an. Wie zuvor schon Serra seien die Jungkommunisten»Opfer der terroristischen Praktiken einer zutiefst antikommunistischen und antinationalen Rechten« geworden. Man habe der Partei Unterstützung beim schnellen Wiederaufbau des Gebäudes zugesagt.

»Wir sind sicher, dass dieser Vorgang ein weiterer in der langen Liste Aggressionen des Faschismus gegen die venezolanischen Kommunisten in der Geschichte ist. Er wird nichts anderes bewirken, als ihre Verbundenheit mit den revolutionären Ideen und Praktiken zu verstärken«, zeigte sich Villegas überzeugt. Der internationale Sekretär der PCV, Carolus Wimmer, verglich über Twitter den Anschlag mit dem Angriff auf das Gewerkschaftshaus in Odessa durch ukrainische Faschisten am 2. Mai.

Erschienen am 22. Oktober 2014 in der Onlineausgabe der Tageszeitung junge Welt